Informationen zum Judenfriedhof Bleckede

Moin,

auf den Seiten der Uni Heidelberg des
ZENTRALARCHIV ZUR ERFORSCHUNG DER GESCHICHTE
DER JUDEN IN DEUTSCHLAND,
ueber juedische Friedhoefe in Niedersachsen sind

angegeben unter denen du weitere Infos bekommst.

- Link -

Allerdings stimmt die Zeitangabe nicht, da auf dem

in

nach

mindestens vier Menschen bestattet wurden. Weitere Infos findest du im Bericht Nr. 6 im Kapitel Erinnerungen auf der homepage www.oelhof.de

Weitere Infos auch im

von Fr. U.Schoetteldreyer,

.

Bei der Gelegenheit kann ich auch gleich darauf hinweisen, das aufgrund der Tatsache, das es sich bei den vier Menschen die nach

bestattet wurden um Kriegsgefangene handelte der Bleckeder

somit eine Kriegsgraeberstaette ist.

Bisher wurde aber weder von der Seite des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. noch von der Seite der

auf diese Tatsache hingewiesen. Ausserdem fehlt die ordnungsgemaesse Beschilderung der Anlage und die Beschriftung der Grabplatten der Kriegsgefangenen (Laenderangabe).

Wer sich in

in die Nesseln setzen moechte kann das mit einer offiziellen Anfrage an den Buergermeister in dieser Sache machen...

Lesart der

:
Wenn wir diesen Ort offiziell ausschildern haben wir dadurch nur noch mehr Ärger...

Gruss
Grubert

@ Baro:
Hast Du konkrete Fragen zum Thema

?
Grubert:
Ja, das Thema ist ein heißes Eisen in

. Schade, denn zur Geschichte unserer Heimatstadt gehört auch dieses Kapitel.

Moin,
um alles auch richtig zu benennen muss ich an dieser Stelle anfuegen, dass es in der Vergangenheit immer wieder Menschen gab, die den

geschaendet haben. Aus diesem Grund stehen teilweise die Grabsteine auch unter einem Baum zusammen.
Nachdem der

zum Teil verwuestet wurde konnte man die ursprünglichen Gablagen nicht mehr ausmachen.

Hier der link zu einem grossen Panoramabild der Gruppe der Grabsteine unter der Eiche. (Vorsicht, evtl. lange Ladezeit! )

Panoramabild

Die Befürchtungen der Stadtverwaltung scheinen mir uebrigens nicht aus der Luft gegriffen. Die Lage dieses Friedhofes mitten im Wald wuerde sicherlich mutige Menschen, die die Abgeschiedenheit schaetzen und sich (noch) aus dem Licht der Oeffentlichkeit heraushalten, anziehen. Hier koennten diese Menschen dann in aller Ruhe Parolen und Meinungen mit grosser Wirkung in der Oeffentlichkeit platzieren.

Die Folge ist dann, dass wir uns auch linkselbisch ueber Rechtslastigen Unfug Gedanken machen muessten...
...und das wollen wir doch nicht oder?

Gruss
Grubert

@ Grubert:
Ich kann Dir nur beipflichten. Leider müssen wir zur Kenntnis nehmen, daß es diese Störenfriede in der Vergangenheit immer wieder mal gab - und ich fürchte, daß es sie auch in der Zukunft geben wird. Leider stimmt es wohl auch, daß die exponierte Lage mitten im Wald für manch lichtscheuen Gesellen eine zusätzliche Einladung sein könnte.
Allerdings darf nach meiner Meinung nicht außer Acht gelassen werden, daß dieser

ein Kulturgut besonderer Art darstellt - ebenso, wie die Geschichte der Juden, die bis ca.

in

gelebt haben, kulturell wertvoll ist und nicht in Vergessenheit geraten darf. Auch das ist schließlich ein Stück der Geschichte unserer schönen Heimatstadt.
Insofern erachte ich den Weg, dieses möglichst zu verdrängen, als den falschen. Ich bin mir dabei dessen bewußt, daß diese Verdrängung seitens der Stadt wohl erfolgt, um das Kulturgut

zu schützen, soweit das überhaupt möglich ist. Bedauerlich finde ich es dennoch.

Einen Hinweis kann ich noch zu einem geographisch eng verwandten Thema geben:

Zwar hat es nicht direkt mit dem

zu tun, aber unweit davon entfernt befindet sich im Wald ein Gedenkstein mit der Aufschrift "Letzte Richtstätte 1834". Er erinnert an Jakob Andreas Kücken (Vater von

) und

, die anno 1834 in

erfolgt ist. Damals kannte man das System der staatlichen Gewaltenteilung, also die Trennung von Verwaltung und Justiz, noch nicht und das Schwert war ein sehr bedeutendes und zugleich gefürchtetes Utensil.

war damals eines der Ämter, in denen die Gerichtsbarkeit ausgeübt wurde. Hier für einige nördlich und östlich von Lüneburg gelegene Ämter. Dieser kombinierte Gerichtsbezirk, eine Art Kriminalamt, hatte in Strafsachen lediglich die Untersuchungen zu führen. Die Urteile wurden in der Justizkanzlei in Celle gefällt.

Es ging um einen Fall aus Barum, Amt Scharnebeck, der in

verhandelt wurde. Beschuldigte waren der Zimmermann Peter Schütte und seine Haushälterin Katharina Fehlhaber. Beiden wurde zur Last gelegt, die Ehefrau des Peter Schütte vergiftet zu haben. Da Peter Schütte und Katharina Fehlhaber ein Liebesverhältnis hatten und heiraten wollten, besorgte Peter Schütte bei einem Lüneburger Apotheker Gift, um seine Ehefrau damit zu vergiften. Die Haushälterin und Geliebte Katharina Fehlhaber verabreichte dieses Gift mit Tee vermischt. Am nächsten Tag war Frau Schütte tot.
Peter Schütte und Katharina Fehlhaber wurden für diese Tat beide zum Tode durch "Ausschleifung nach dem Richtplatze mittels Zerschmetterung ihrer Glieder durch eiserne Keulen von oben herab" verurteilt und ihre leblosen Körper sollten "sodann auf das Rad geflochten werden". Etwas später wurde diese Todesstrafe dann umgewandelt in "nur" Enthaupten...

Angeordnet wurde dieses Urteil am 13. Mai 1834 unter zwei Kastanienbäumen vor dem Gerichtsgebäude in

. vollstreckt wurde es unmittelbar im Anschluß. Dazu wurden die beiden Verurteilten auf zwei Erntewagen aus dem Ort herausgefahren zum sogenannten Köppelberg. Dieser liegt in der Bleckeder Bürgerforst, unweit von

hinter dem

. Noch heute erinnert ein kleiner Findling an dieses Ereignis.
Das

, oder besser gesagt eine Nachbildung des Richtschwertes konnte früher im Bleckeder Heimathaus bewundert werden.

gelöscht

Moin,
auch in einem anderen Foto-Forum wurde ich fuendig. Hier der Link:

VIEW-Magazin

(Leider mit Werbeeinblendung )

Gruss
Grubert

Moin,
zu den Grabsteinen auf dem

in

, die bisher auf keinem Bild auftauchten.

Arman Dshanatajew, sowjetischer Kriegsgefangener (Stalag XB Nr. 206068 ) geb. am: ???
ist am 30.01.

in

verstorben.
Der Sterbefall wurde, nachdem er vom Landrat in Lueneburg am 01.02.

angezeigt worden ist beim Standesamt in

unter der Nummer 30/

, am 04.02.

beurkundet.

Paul Umanez, sowjetischer Kriegsgefangener (Stalag XB Nr. 206770 ) geb. am: 28.12.

in: ???
ist am 16.11.

in

verstorben.
Der Sterbefall wurde, nachdem er vom Landrat in Lueneburg am 01.02.

angezeigt worden ist beim Standesamt in

unter der Nummer 31/

, am 04.02.

beurkundet.

Alexandra Jakowlowa, landwirtschaftliche Arbeiterin, geb. am: 07.12.

in Rußland ist zuletzt lebend gesehen worden am 07.01.

gegen 20.00 Uhr und tot aufgefunden worden am 08.01.

gegen 06.30 Uhr, jeweils in Wendewisch.
Der Sterbefall wurde, nachdem er vom Amtsgericht in

, Gz. : 02/

, angezeigt worden ist, beim Standesamt

unter der Nummer 05/

, am 02.04.

beurkundet.

Anna Annanowa, geb. im November

in Rußland, ist am 04.12.

in Wendewisch verstorben.
der Sterbefall wurde, nachdem er vom Buergermeister in Wendewisch angezeigt worden ist, beim Standesamt

unter der Nummer 03/

, am 06.02.

beurkundet.

Die unterschiedliche Schreibweise der Namen entstand wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Dokumentation der Sterbefaelle.

An dieser Stelle sind einige Worte der Erklärung Notwendig.
Die beiden Männer kamen ueber das Stammlager Sandbostel nach

. Pazl (Paul) Umanez war der 6. Kompanie der 2. Marine-Baubereitschaftsabteilung der Kriegsmarine in

zugeordnet. Bisher sind keine Dokumente bekannt aus denen hervorgeht warum diese Gefangenen nicht auf dem "ordendlichen"

in der Lauenburgerstr. bestattet wurden.
Außerdem ist unklar warum die beiden Frauen ebenfalls in

bestattet wurden.

Die Anzeige der Sterbefaelle erfolgte, bis auf den Sterbefall der Alexandra Jakowlowa, erst

, auf Befehl der britischen Militärregierung.

Der Umgang mit der Geschichte dieser vier Menschen hier in

ist auch stellvertretend für den Umgang mit der Geschichte der Zwangsarbeit im Landkreis Lüneburg zu betrachten.

Eine Ursache für die Verheimlichung von Namen und Schicksalen ist die Tatsache, das nur wenig Akten existieren, die beweisen, das diese Zwangsarbeit, nicht nur in den Dörfern und Städten in unserer Region stattgefunden hat.

Eine weitere Tatsache ist, das gegen das Trauma des Zweiten Weltkrieges kaum Arbeit geleistet wurde, schon gar nicht in den ländlichen Regionen. Somit war Verdraengen und Verschweigen der (scheinbar) leichteste Weg.

Abschliessend moechte ich nicht unerwaehnt lassen, das die

sich immer für die Pflege und Instandhaltung der Graeber auf dem

veantwortlich gezeigt hat.

Gruss
Grubert

@ Grubert:
Sehr guter Beitrag!

Moin,
Dankeschön,

...auch ruhig mal die Bewertungsskala unter den Berichten benutzen.

Habe weiter oben noch einen Link eingefügt. Falls ihr ihn überlesen habt, es handelt sich um ein Panoramabild der Grabsteingruppe unter der Eiche.

Panoramabild

Gruss
Grubert

Moin zurück!
...und Danke für den Hinweis. Habe die Bewertungsskala eben zum ersten mal genutzt
- für Deinen Beitrag
Diese Möglichkeit war mir zuvor nie aufgefallen...

Hm, da hat der Autor die Bilder wohl gelöscht. Sei dir sicher Grubert, Thw Kiel haben sicherlich Bilder, die sie hier einstellen können.

Moin,
ich habe mir seinerzeit nicht den autor gemerkt
Wenn ihr den habt seid doch bitte so gut und schreibt den mann an ob wir die bilder hier einstellen dürfen - die waren suuuuuuuper!

Grubert

Moin,

Zur Kultur der jüdischen Friedhöfe hier ein Link: Klick

Gruß
Grubert

Anbei noch ein paar ganz aktuelle Photos vom Bleckeder

. Diese habe ich am vergangenen Mittwoch, den 25. August gemacht.

Gruß,
THW Kiel

Wo genau findet man den

? Ich wollte mir den mal anschauen, aber bei der Wegmündung ist nur ein Schild. Weiter bin ich dann nicht gekommen. Zwar habe ich links den Wald noch ein wenig durchforstet, gefunden habe ich ihn aber nicht.